In Stuttgart leben überdurchschnittlich viele Menschen mit Migrationshintergrund. Doch auch die Integration funktioniert überdurchschnittlich gut. Das hat nun auch die prestigeträchtige New York Times veranlasst, die Landeshauptstadt ins Visier zu nehmen.

Stuttgart - Der Stuttgarter Schlossplatz in der Morgensonne prangt als Bild neben einem Artikel der New York Times über die Flüchtlingskrise in Deutschland, der seinen Schwerpunkt auf die Landeshauptstadt setzt. Eine "friedliche und pragmatische Stadt" sei Stuttgart, wo das "deutsche Know-how" mit Firmen wie Bosch, Porsche und Mercedes seinen Sitz habe.

 

Das wird von dem Autoren auch als (eine) Ursache dafür angeführt, dass in einer 600.000-Einwohner-Stadt mit rund 40 Prozent Migrantenanteil die Integration erstaunlich gut funktioniere. Zwar habe die Stadt mit der Unterbringung der ankommenden Flüchtlinge zu kämpfen, doch: "Die Botschaft in Stuttgart lautet, dass Migranten gebraucht werden, ja sogar willkommen sind. Die Herausforderung ist, eine Stadt zu gestalten, in der sie leben können", so die Times.

Im wohlhabenden Stuttgart sei man stolz auf die Vielfalt in der Bevölkerung, wo bereits die Gastarbeiter aus Italien, Griechenland, Spanien, Jugoslawien und der Türkei nach dem Zweiten Weltkrieg ihren Teil zum wirtschaftlichen Aufstieg beitrugen. Vor allem würden ethnische Minderheiten hier nicht in abgesonderte, sozial schwache Bezirke abgedrängt, wie es in Städten wie Paris oder London der Fall sei, konstatiert die US-Zeitung.

Stattdessen haben viele der Eingewanderten eigene kleine Unternehmen gegründet. "A rosier future", eine rosigere Zukunft, sei in Stuttgart zu erahnen, wo weiterhin jährlich rund 20.000 Zuwanderer ankommen - den aktuellen Flüchtlingszustrom nicht mitgerechnet. Die Herausforderungen sind groß, das wird auch über den Ozean hinweg erkannt - aber genauso das Potenzial, welches Stuttgart, glaubt man der Analyse des Times-Autoren, erkannt habe und ausschöpfe.

Welchen Stuttgarter wird diese Außensicht nicht freuen?