In Heilbronn ist es am Montag zu mehreren Bombendrohungen gekommen. Betroffen waren eine Kundgebung auf dem Kiliansplatz und der Hauptbahnhof.

Heilbronn - Dreimal hat ein anonymer Anrufer am Montagabend den Notruf gewählt und vor einer Bombe auf dem Kiliansplatz in Heilbronn gewarnt. Die Polizei räumte daraufhin den Platz, auf dem der Kurdische Verein Heilbronn eine Demo veranstaltete. Die rund 50 Teilnehmer demonstrierten gegen die Militäroffensive der Türkei gegen Kurden in Syrien. Nachdem der Veranstalter die Kundgebung aufgelöst hatte, räumte die Polizei den Platz und sperrte das Gebiet ab. Nachdem keine Bombe gefunden wurde, gaben die Beamten den Platz wenig später wieder frei.

 

Der Unbekannte habe Deutsch mit schwäbischem Akzent gesprochen und die Notrufe von Telefonzellen aus abgesetzt. Zunächst rief er um 18.01 Uhr aus einer Telefonzelle in der Bismarckstraße in Höhe des Gebäudes Nummer 15 an. Zwei Minuten später habe er aus einer Telefonzelle vor dem Gebäude Karlstraße 24 und danach von einer Telefonzelle vor der Turmstraße 1 angerufen. In allen Fällen drohte er mit einer Bombe auf dem Kiliansplatz.

Die Polizei sucht nun nach Zeugen. Passanten, die den Täter gesehen haben, werden gebeten, sich mit der Kriminalpolizei Heilbronn unter der Telefonnummer 07131 104-4444 in Verbindung zu setzen. Der Täter könnte nach Polizeiangaben mit einem Fahrrad oder einem Motorrad unterwegs gewesen sein.

Am Abend sperrten dann die Bundespolizei und die Landespolizei gegen 19.20 Uhr den Heilbronner Hauptbahnhof, nachdem dieser vollständig evakuiert worden war. Auch der Zugverkehr wurde eingestellt. Die Polizei suchte den Bahnhof mit Hunden und Spezialkräften ab und gab schließlich Entwarnung, teilt die Bundespolizei mit.

Weil mehrere Reisende, die sich in einem Regionalexpress im Gleisvorfeld des Hauptbahnhofs befunden hatten, auf die Gleise gelaufen waren, konnten diese laut Polizei letztlich erst wieder gegen 20.50 wieder freigegeben werden. Auch hier war der Anlass eine Bombendrohung gewesen.