Der VfB-Trainer Markus Weinzierl hat fünf Spieler benannt, die als Mittelachse voran gehen und das Spiel der Stuttgarter stabilisieren sollen. Mario Gomez und der Kapitän Christian Gentner sind dabei – und es gibt auch eine Überraschung.

Stuttgart - Der VfB Stuttgart muss in der Rückrunde der Fußball-Bundesliga einmal mehr verlorenen Boden gut machen. Bereits die ersten drei Spiele nach der kurzen Winterpause gegen den FSV Mainz 05, beim FC Bayern München sowie gegen den SC Freiburg werden zeigen, wo die Reise für die Cannstatter hingeht. Der Trainer Markus Weinzierl hat im Trainingslager im spanischen La Manga die Zügel angezogen, denn er hat nun – anders als in der Vorrunde – personell die Qual der Wahl. Bis auf Benjamin Pavard sind alle Spieler fit.

 

Weinzierl setzt auf eine Teamhierarchie

Inzwischen hat sich unter Weinzierl auch eine Teamhierarchie heraus gebildet. Der 44-jährige Cheftrainer setzt zunächst auf ein Führungs-Quintett als Mittelachse beim VfB, um den Abstieg zu vermeiden. Geht sein Plan auf?

Zu den Leitwölfen im Abstiegskampf zählt Weinzierl ein wenig überraschend auch Marc Oliver Kempf. Schließlich war Kempf in der Vorrunde lange ausgefallen, hatte dann aber mit starken Leistungen auf sich aufmerksam gemacht. Der junge, 23-jährige Verteidiger gehört nun nach dem Wunsch seines Trainers zu den Spielern, die bei den Stuttgartern vorangehen sollen und die an diesem Samstag (15.30 Uhr) beim wichtigen Rückrundenauftakt gegen den FSV Mainz 05 besonders in der Pflicht stehen. Das Gerüst in der über Monate verunsicherten Elf des Drittletzten bilden nach Weinzierls Vorstellung zudem Ron-Robert Zieler (29 Jahre), Christian Gentner (33), Dennis Aogo (32) und Mario Gomez (33).

„Diese Fünf haben die Fähigkeiten, das Ganze zu stabilisieren. Es kennzeichnet eine Achse, dass sie das Ganze trägt, das ist die Aufgabe“, sagte Weinzierl – und forderte die Führungscrew auf, ihre Qualitäten in dieser Rolle auch umzusetzen.

Kempf ist enorm zweikampfstark

So besteht die neue Stuttgarter Achse aus dem Torwart, einem Verteidiger, zwei Mittelfeldspielern und dem Torjäger Torjäger des Teams. Zieler wurde 2014 Weltmeister, Gentner ist Kapitän. Gomez hat über Jahre, Aogo in einem Dutzend Länderspielen Erfahrungen in der Nationalelf gesammelt. Es sind alles routinierte Kräfte - außer Kempf (23). „Ich glaube, dass uns seine Zweikampfstärke gut tut. Er ist jemand, der den Mund aufmacht, wenn ihm etwas nicht passt“, lobte Weinzierl den früheren Freiburger.

In den Wochen vor der Winterpause hat sich der Abwehrspieler das Vertrauen von Weinzierl und seinen Mitspielern beim VfB Stuttgart erarbeitet. Kempf ist der einzige in der Führungsriege, der erst vor der Saison zum Kader stieß und der bisher einzige Neuzugang aus dem vergangenen Sommer, der überzeugt.

Denn zunächst war die Anführerrolle anderen Neuen zugedacht worden. Doch Gonzalo Castro und Daniel Didavi wirkten über die gesamte Hinrunde nicht so, als wären sie in Stuttgart angekommen. Bei Didavi hatte dies gesundheitliche Gründe, er bekämpft seit Monaten seine Achillessehnenprobleme. „Wenn ich fit bin, dann werde ich auch ein Fixpunkt sein“, kündigte Didavi nun an.