Gut jede fünfte Eintrittskarte wird für eine dreidimensionale Filmvorführung verkauft. Weil die Tickets teurer sind, verdienen die Vorführer besser daran. Besonders 40- bis 49-Jährige schätzen das 3D-Erlebnis.

Berlin - Der Hobbit: Smaugs Einöde“ – der zweite Teil der Fantasy-Trilogie war voriges Jahr in deutschen Kinos die erfolgreichste 3D-Vorführung. Auf den nächsten Plätzen folgen „Ich einfach unverbesserlich 2“ sowie „Die Eisprinzessin – Völlig unverfroren“. Insgesamt lockten 3D-Vorführungen rund 28 Millionen Besucher, fünf Prozent mehr und ein neuer Rekord. Damit wuchs der zuletzt bröckelnde Marktanteil dieser Filme wieder.

 

Die Filmförderungsanstalt (FFA) in Berlin hat die Entwicklung des 3D-Geschäfts untersucht und zieht eine positive Bilanz. Denn auch der Umsatz mit den dreidimensionalen Filmen kletterte kräftig um acht Prozent auf 289 Millionen Euro. Das liegt nicht zuletzt an den deutlich höheren Preisen für diese Technik. Die Eintrittskarte für einen 3D-Film kostete voriges Jahr 10,29 Euro, das waren nochmals zwei Prozent mehr. 3D ist damit fast doppelt so teuer wie normale Vorführungen. Im Schnitt wurden für die insgesamt knapp 130 Millionen verkauften Kinokarten (inklusive 3D) im vorigen Jahr 7,89 Euro gezahlt, das sind 24 Cent mehr als im Jahr 2012 und gut ein Viertel mehr als noch 2008.

Jüngere Kinobesucher gehen seltener in 3D-Vorstellungen

Voriges Jahr gingen gut 27 Millionen Menschen ins Kino, die meisten davon mehrfach. Die Hälfte der Kinogänger sah der Studie zufolge mindestens einen 3D-Film. Erstaunlich: Nicht die 20- bis 29-Jährigen sind wie sonst die größte Besuchergruppe, sondern die 40- bis 49-Jährigen. Jüngere Besucher seien etwas weniger in 3D-Filme gegangen, so die Studie. Das Durchschnittsalter des 3D-Besuchers liegt bei 35,3 Jahren, der Schnitt aller Besucher liegt bei 36,5 Jahren.

Für die Kinobranche ist das 3D-Geschäft enorm wichtig. Viele Lichtspielhäuser haben kräftig in die neue Technik investiert, die Umrüstung war besonders für die vielen mittelständischen Betriebe ein Kraftakt. Mittlerweile sind die meisten Kinosäle digitalisiert, viele auch für 3D-Vorführungen. Die FFA und der Bund haben die Umrüstung von 1800 Leinwänden mit Fördermitteln unterstützt, um vor allem in kleineren Städten das Kino als Teil des Kulturbetriebs zu retten. Trotzdem haben wegen der teuren Umrüstung von der analogen zur digitalen Projektion viele Betreiber aufgegeben.

In kleinen Städten setzt sich das Kinosterben fort

Das Kinosterben setzte sich auch voriges Jahr besonders in kleineren Städten fort. 2013 schrumpfte die Zahl der Kinosäle zwar nur leicht weiter auf 4610. Doch auch die Zahl der Spielstätten ging erneut zurück und sank um 15 auf noch 1637. In immer mehr ländlichen Regionen gibt es überhaupt kein Lichtspielhaus mehr. Die Zahl der Kinostandorte sank 2013 nochmals von 909 auf noch 890.

Auf 3D ruhen daher große Hoffnungen. Viele Kinobesucher werden durch die neue Technik überhaupt erst aus dem Wohnzimmer vor die Leinwand gelockt, wie auch die Studie betont, die auf Daten der Gesellschaft für Konsumforschung beruht, die regelmäßig 25 000 Bundesbürger repräsentativ auch zu ihren Kinobesuchen befragt.