Nach einem Bandscheibenvorfall erleidet der Stuttgarter Stürmer nun eine schwere Verletzung am Knie – und fällt erneut monatelang aus.

Stuttgart - Die Stimmung ist prächtig gewesen im sonntäglichen Training der VfB-Reservisten und Rekonvaleszenten – kein Wunder: Gegen Hertha BSC hatten die Stuttgarter am Vortag den fünften Bundesligasieg nacheinander gefeiert. Es wurde locker gekickt und viel gelacht – und niemand dachte an etwas Böses, als Daniel Ginczek vorzeitig in die Umkleidekabine ging. Bei einem Zweikampf war er umgeknickt, nun schmerzte sein Knie – alles halb so wild, davon waren alle überzeugt.

 

Sicherheitshalber ließ sich der 24 Jahre alte Angreifer trotzdem von den VfB-Ärzten untersuchen. Es folgten eine Kernspintomografie – und eine niederschmetternde Diagnose: Kreuzbandriss im linken Knie, der Albtraum jedes Fußballers. Für Ginczek ist es mehr als das – es ist die nahtlose Fortsetzung einer nicht enden wollenden Leidensgeschichte.

Erst vor einer Woche war Ginczek ins Training zurückkehrt

Mit einem Kreuzbandriss war der 24 Jahre alte Stürmer im Sommer 2014 vom 1. FC Nürnberg zum VfB gekommen und brauchte viel länger als geplant, um bei seinem neuen Verein Tritt zu fassen. In der Rückrunde der vergangenen Saison erzielte er dann endlich wichtige Tore im Abstiegskampf und wurde zu einem ernst zu nehmenden Kandidaten für die deutsche Nationalmannschaft. Doch das Hoch war nur von kurzer Dauer und fand ein jähes Ende. Ein Bandscheibenvorfall im Halswirbelbereich machte Anfang September eine weitere Operation erforderlich. Wieder musste sich Ginczek danach monatelang in der Reha quälen.

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Seine Rückkehr, ursprünglich für den Beginn des neuen Jahres avisiert, musste immer wieder verschoben worden. Vor gut einer Woche betrat er schließlich erstmals wieder den Trainingsplatz und machte auch bei einzelnen Übungen mit den Mitspielern mit. Er habe „einen entscheidenden Schritt Richtung Mannschaftstraining gemacht“, sagte der VfB-Trainer Jürgen Kramny, schon bald werde man ihn wieder in der Bundesliga sehen. Diese Pläne haben sich nun erledigt, ein weiteres halbes Jahr wird Ginczek ausfallen, mindestens. „Es ist unglaubliches Pech für Daniel und unfassbar für uns alle“, sagt Kramny.

Die nächste monatelange Reha

Anfang dieser Woche soll festgelegt werden, wann und wo Ginczek operiert wird. Danach wird ihm die nächste monatelange Reha bevorstehen. „Die Nachricht von Daniels Verletzung ist ein herber Rückschlag für uns alle, aber natürlich vor allem für ihn selbst“, sagt der VfB-Manager Robin Dutt und hofft, dass sich der Stürmer auch diesmal nicht entmutigen lässt: „Daniel hat in der Vergangenheit bewiesen, dass er ein Kämpfer ist. Wir werden ihn unterstützen, wo es nur geht und ihm alle Zeit geben, damit er auch nach dieser Verletzung wieder in alter Stärke zurückkommt.“