Die Schulleiter in Baden-Württemberg schlagen Alarm: Der Lehrermangel werde sich auf die Qualität der Bildung im Land niederschlagen, kritisieren sie. Besonders an Gymnasien sei die Not groß.

Stuttgart - Trotz des beigelegten Streits um fehlende Lehrer in Baden-Württemberg schlagen die Schulleiter der Gymnasien Alarm. „Wer Ganztagsschule und Inklusion ausbauen, Informatik neu einführen und zugleich bei gleichbleibenden bis steigenden Schülerzahlen im Bildungsbereich Stellen abbauen will, muss mit einer Qualitätsminderung rechnen“, erklärte die Direktorenvereinigung in Baden-Württemberg am Montag.

 

Zuvor war bekanntgeworden, dass es für drei zentrale Bildungsvorhaben im Südwesten im nächsten Schuljahr doch mehr Lehrer geben soll. Insgesamt 320 zusätzliche Stellen sollen 2017/18 für den Ausbau der Inklusion, der Ganztagsschulen und den Informatikunterricht hinzukommen.

Massive Kürzungen im Gymnasium

Dennoch sollten weiterhin rund 1000 Lehrerstellen im kommenden Schuljahr eingespart werden, kritisierten die Rektoren. Das Gymnasium als am meisten nachgefragte Schulform habe in den vergangenen Jahren massive Kürzungen hinnehmen müssen, der Umfang der Aufgaben sei zum Teil aber noch größer geworden. Der Stellenabbau werde sich „im Pflichtbereich sowie bei wichtigen Ergänzungs- und Förderangeboten und insgesamt bei der Qualität aller schulischen Arbeit auswirken“.

Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hatte in der vergangenen Woche angekündigt, die drei Vorhaben wegen Lehrermangels auszusetzen. Damit hatte sie Streit in der grün-schwarzen Regierung ausgelöst.