Mit einem ganztägigen landesweiten Warnstreik und einer zentralen Kundgebung in Stuttgart werden die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsbereich am Montag auf eine bessere Eingruppierung pochen. In Stuttgart bleiben 161 städtische Kitas zu.

Mit einem landesweiten, ganztägigen Warnstreik und einer zentralen, süddeutschen Kundgebung in der Stuttgarter Innenstadt werden die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst am Montag erneut auf ihre Forderungen pochen: nämlich eine bessere Eingruppierung und eine Einkommensverbesserung um durchschnittlich zehn Prozent. Die Gewerkschaften Verdi und Erziehung und Wissenschaft (GEW) haben zu den Streiks aufgerufen. Zur Protestkundgebung auf dem Schlossplatz um 12.30 Uhr werden rund 5000 Streikende aus Baden-Württemberg und Bayern erwartet.

 

Stuttgarter Jugendamt informiert Eltern über Schließung

In Stuttgart müssen die Eltern an diesem Tag mit erheblichen Einschränkungen bei der Kinderbetreuung in städtischen Einrichtungen rechnen. Laut Stadt werden voraussichtlich 161 städtische Kitas komplett geschlossen bleiben. 15 Einrichtungen werden wohl ganz, acht nur teilweise geöffnet sein. In drei Kitas werden die Eltern die Kinder selbst betreuen. Das Jugendamt hat ein Infotelefon geschaltet. Unter der Nummer 2 16-5 55 55 können Eltern am Montag von 7 Uhr an abfragen, ob ihre Einrichtung zu oder auf hat.

Mitarbeiter der Sadt dürfen Kinder zur Arbeit mitbringen

Vom Streik betroffen sind auch andere Ämter: Beim Gesundheitsamt werden Familienkrankenschwestern und Sozialarbeiter streiken. Und beim Sozialamt fallen wohl die Sprechstunden beim Bürgerservice Leben im Alter aus. Nicht streikenden Mitarbeitern bietet die Stadt Stuttgart an, ihre Kinder ausnahmsweise zum Arbeitsplatz mitzubringen, sofern dies mit den Arbeitsbedingungen vereinbar ist.

Kritik an dem Streik kommt bereits jetzt, und zwar aus dem Rathaus, von Verwaltungsbürgermeister Werner Wölfle: „Obwohl am gleichen Tag in Frankfurt Arbeitgeber und Gewerkschaft verhandeln, ruft Verdi zum Warnstreik auf – dafür habe ich kein Verständnis.“