Die griechische Insel Lesbos versinkt im Chaos. Der Bürgermeister fordert jetzt, den Notstand auszurufen.

Athen - Die Lage auf der von Migranten überfüllten Ostägäisinsel Lesbos droht außer Kontrolle zu geraten. Deshalb sollte auf der Insel der Notstand ausgerufen werden, forderte am Mittwoch der Insel-Bürgermeister Spyros Galinos in einem Brief an die Regierung in Athen, der in der griechischen Presse veröffentlicht wurde. Die hygienischen Zustände seien katastrophal. Täglich gebe es 10.000 Liter menschliche Exkremente im Hafen des Hauptortes der Insel, Mytilini, wo tausende Flüchtlinge auf eine Fähre zum Festland warten, schrieb der Bürgermeister.

 

Es komme zu Ausschreitungen zwischen Migranten. Galinos warnte, viele Einheimische, vor allem Geschäftsleute, fürchteten um die eigene Existenz. In den vergangenen Monaten seien auf Lesbos mehr als 85.000 Flüchtlinge angekommen, damit habe sich die Inselbevölkerung praktisch verdoppelt.